TriOS unterstützt den Vogelschutz

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TriOS unterstützt den Vogelschutz

TriOS Mess- und Datentechnik
Veröffentlicht von TriOS Mess- und Datentechnik in TriOS News · Freitag 15 Sep 2023
Austernfischerküken von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland für wissenschaftliche Datenerhebung beringt.

Es summt und brummt auf dem Firmengelände. Das neugeschaffene Biotop ist nicht nur für die TriBees ein Wohlfühlort, sondern auch ein Lebensraum für viele Vögel. Bachstelzen wippen über die Wiese, Kohl- und Blaumeisen sausen zwischen den Sträuchern und Bäumen hin und her. Auf dem See schwimmen Stockenten und zwei Teichhühner unternehmen erste Ausflüge mit ihrem Nachwuchs.



Auch das Austernfischerpaar ist wieder da. Die schwarz-weis gefiederten Vögel mit dem langen roten Schnabel haben das Firmengelände schon vor vielen Jahren für sich entdeckt. Jedes Jahr, wenn ihr markanter Ruf ertönt, wissen alle, dass sie wieder da sind. Die beiden Tiere halten sich gerne auf der Wiese direkt zwischen dem Hauptgebäude und dem See auf. Nicht selten führt das plötzliche Klopfen zu Verwunderung bei den Mitarbeiter:innen. An der Bürotür steht niemand, aber unten an den bodentiefen Fenstern stolziert ein Austernfischer entlang. Vom eigenen Spiegelbild irritiert, klopfen sie mit ihrem Schnabel gegen die Scheibe. Doch auch laute Rufe vertreiben den vermeintlichen Konkurrenten nicht.

Dieses kuriose Schauspiel wiederholt sich täglich. Doch dann ist plötzlich etwas anders. Die beiden Austernfischer stochern in der Wiese und befördern fleißig einen Regenwurm nach dem anderen aus dem Boden. Mit der Beute im Schnabel laufen sie zu den graubraunen Steinen an der Hausfassade. Dort hockt gut getarnt ein kleines, flauschiges Austernfischerküken.

Inzwischen ist das Austernfischerküken deutlich gewachsen und streckt probeweise die Flügel aus. Höchste Zeit den Jungvogel zu beringen! Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland fängt ihn dafür ein, wiegt und vermisst ihn, und nimmt schließlich die Beringung vor.
 
Anhand des kleinen Metallrings kann der Austernfischer nun künftig individuell identifiziert werden. Die gesammelten biometrischen Daten des Jungvogels, sowie mögliche Ablesungen und Wiederfunde solcher markierten Vögel nutzen Vogelforscher:innen, um geeignete Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Vogelwelt zu treffen.

Vögel übernehmen als Schädlingsbekämpfer, Bestäuber und Samentransporteure wichtige Funktionen in unseren Ökosystemen [1]. Sie sind also wichtige Bioindikatoren für die von ihnen besiedelten Lebensräume. Geht es den Vögeln nicht gut, stimmt meist etwas mit dem Lebensraum nicht. Die Bestände vieler Vogelarten nehmen stetig ab. Fast die Hälfte aller in Deutschland regelmäßig brütenden Vogelarten sind gefährdet und stehen auf der Roten Liste Deutschlands [2]. Austernfischer sind zwar aktuell noch nicht gefährdet, aber in Niedersachsen ist ihr Bestand um mehr als 20% in den letzten 20 Jahren eingebrochen. Ein Grund dafür ist ein zu geringer Bruterfolg. Der junge Austernfischer ist daher etwas Besonderes.

Besonderer Dank geht an Christopher Marlow (https://ifv-vogelwarte.de/institut) sowie an Thore Scheu (https://www.facebook.com/tierfoto/), die die Beringung vorgenommen und dokumentiert haben.

 
[2] Die Rote Liste der Brutvögel Deutschlands ist erschienen in den „Berichten zum Vogelschutz“ 57 (2020): 13—112.


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