Ozon in richtigen Dosen eingesetzt hilft der Umwelt
Veröffentlicht von Dr.-Ing. Ulf Miehe in Forschung & Projekte · Montag 27 Nov 2017
In unserem Alltag verwenden wir vielfach chemische Produkte wie Medikamente, Waschmittel, Pestizide und unzählige weitere Stoffe, welche nach Ihrem Gebrauch über das Abwasser zur Kläranlage gelangen. In den üblichen Kläranlagen können zwar bereits viele dieser Stoffe aus dem Abwasser entfernt werden, wohingegen einige dieser Substanzen nur unzureichend entfernt werden. Diese Stoffe gelangen dann in die Oberflächengewässer und erreichen in geringsten Konzentrationen als sogenannte „organische Spurenstoffe“ letztlich auch das Trinkwasser. Um den Eintrag dieser organischen Spurenstoffe in die Gewässer zu verringern, können Klärwerke mit einer zusätzlichen Behandlungsstufe, wie beispielsweise Aktivkohle oder Ozon, ausgestattet werden. Im Gegensatz zu der Behandlung des Abwassers mit Aktivkohle, erfordert der Einsatz von Ozon eine ausgeklügelte Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR).
Genau dort setzt das am 01.08.2017 gestartete Projekt „Schnelle und zuverlässige Messtechnik und Steuer-/Regelkonzepte für eine weitergehende Abwasserreinigung durch Ozonung (MeReZon)“ an. Durch den Einsatz unserer online Messgeräte (Spektralphotometer) in Kombination mit einem innovativen Steuerung- bzw. Regelungskonzept soll die Ermittlung der bedarfsgerechten Menge an Ozon optimiert werden. Dadurch soll auch bei einer sich ständig ändernden Abwasserzusammensetzung stets das gesetzte Reinigungsziel hinsichtlich der organischen Spurenstoffe eingehalten und gleichzeitig auch ein unnötiger Stromverbrauch durch Überdosierungen vermieden werden – was beides letztlich der Umwelt hilft.
Die Erprobung des MSR-Konzeptes findet an einer Pilotanlage des Projektpartners Kompetenzzentrum Wasser Berlin auf einem Klärwerk der Berliner Wasserbetriebe statt.
Das Verbundprojekt „Schnelle und zuverlässige Messtechnik und Steuer-/Regelkonzepte für eine weitergehende Abwasserreinigung durch Ozonung (MeReZon)“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des KMU-Innovativ Programms gefördert.
Projektpartner:
· TriOS Mess- und Datentechnik GmbH (Koordination)
· Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH
Assoziierte Partner:
Berliner Wasserbetriebe